Stagg Acoustic Guitar

Frank Zander

Frank Kurt Zander (* 4. Februar1942 in Berlin-Neukölln als Frank Kurt Adolf Zander, den dritten Vornamen Adolf ließ er amtlich streichen) ist ein deutscher Schlager- und Deutschpop-Musiker, Moderator und Schauspieler.

Wirken

Musikalisch

Frank Zander wurde im Berliner Bezirk Neukölln geboren. Nach einer Ausbildung als Grafiker begann seine Karriere als Sänger und Gitarrist der Gloomy-Moon-Singers (später Gloomys). Mitte der 1970er Jahre startete er seine Solokarriere und wurde bekannt mit Liedern wie Der Ur-Ur-Enkel von Frankenstein (1974; 1975 in Österreich eine Woche lang auf Platz 1), Ich trink auf dein Wohl, Marie (1974) und Oh, Susi (der zensierte Song) (1976). 1977 erhielt er den Bronzenen Bravo Otto der Jugendzeitschrift Bravo.

Ab 1978 folgten unter dem Pseudonym Fred Sonnenschein und seine Freunde weitere Lieder wie Der kleine Finkenhahn. Die Freunde waren die Goldhamster Fritz, Rudi, Walter und Max. Bei Fernsehauftritten wurde Frank Zander alias Fred Sonnenschein allerdings nur von zwei Hamsterfreunden, nämlich Fritz und Max, in Maskottchen-Kostüm begleitet, die sich mit ihm in den Liedern angeregt unterhielten oder ihm die Erzähler-Rolle überließen. Wie bei den gleichzeitig populär gewordenen Schlümpfen wurden die Hamster-Stimmen elektronisch aufbereitet. Dem Goldhamster Fritz lieh Hugo Egon Balder seine Stimme. In dieser Besetzung erhielt Zander eine erste Goldene Schallplatte für die Single Ja, wenn wir alle Englein wären (1981), die vier Wochen Nummer eins in Deutschland war. Das Lied ist eine Parodie auf den instrumentalen Sommerhit des Jahres, den Ententanz von den Electronica’s. Außerdem kam das Lied auf Platz 1 der österreichischen Charts sowie auf Platz 6 in den Schweizer Charts. Danach war Zander noch mit zwei weiteren Coverversionen aktueller Hits erfolgreich, 1982 mit „Da, da, da, ich weiß Bescheid, du weißt Bescheid“ (Original von Trio), das in den österreichischen und Schweizer Charts vertreten war, und Anfang 1986 mit seiner Persiflage Jeanny (Die reine Wahrheit) auf Falcos Jeanny, die auch in die Schweizer und österreichischen Charts einstieg.

1989 gründete Zander gemeinsam mit seinem Sohn Marcus Zander und Dieter Poen (Promoter bei Hansa 1977 bis 1989) die Zett Records Produktion & Verlag GmbH.

Im November 1989 brachte er unter dem Image des Kurt die Single Hier kommt Kurt heraus, das sich ebenfalls in Deutschland, Österreich und der Schweiz mehrwöchig in den Charts hielt.

Zander sang das deutsche Themenlied der Fernsehserie Teenage Mutant Hero Turtles und des Films Ein Fall für TKKG: Drachenauge.

Für den Berliner Fußballclub Hertha BSC schrieb und sang Zander 1993 das Vereinslied Nur Nach Hause (geh’n wir nicht), das vor und nach jedem Heimspiel von Hertha BSC gespielt wird.

Seit 1997 besingt Zander „ganz persönliche Geburtstags-CDs“ mit einem Geburtstagslied für einen bestimmten Vornamen. Diese CDs werden einzeln als CD-Rs von der Firma „Handgebrannt“ vertrieben. Das Konzept hierzu basiert auf den Geburtstags-Singles von der Firma Bob Burrows, die Frank Zander Mitte der 1980er Jahre einspielte.

Seine CD Rabenschwarz (2004) – beworben mit „Das Ende des Deutschen Schlagers“ – enthält Schlager, wie 17 Jahr, blondes Haar von Udo Jürgens, die im Stil von Rammstein gecovert wurden. Am 31. Oktober 2005 erschien die CD Rabenschwarz Teil 2, unter anderem mit einem Duett gemeinsam mit Nina Hagen. Neben Coverversionen sind auch Neuauflagen alter Zander-Songs wie Hier kommt Kurt oder Nachbar enthalten. Des Weiteren hat er mit dem Berliner Künstler Prinz Pi das Lied Meene Stadt aufgenommen, das auf dessen Album !DonnerwetteR! erschienen ist. Im April 2007 erschien die neue Single Hier kommt Knut für den Eisbär Knut aus dem Berliner Zoo. Ende 2008 arbeitete er noch einmal mit Prinz Pi zusammen. Gemeinsam mit dem Produzenten Biztram entstand der Track Wo gehst du hin meine Schöne über die Zerstörung der Erde und die Selbstausrottung der Menschheit.

Im Fernsehen

Als Fernsehmoderator trat er zusammen mit Helga Feddersen zwischen 1976 und 1980 in der Plattenküche auf. Von 1979 bis 1980 trat er im WWF-Regionalprogramm in 30 Folgen von Heiße Tips auf. Später arbeitete Zander mit verschiedenen Kollegen in ARD-Sendungen wie Bananas (1981–1984), Spaß am Dienstag, Känguru oder Frankobella (mit Isabel Varell). Im ZDF moderierte er die Musiksendung Vorsicht, Musik! und auf RTL die RTL Kinderhitparade. Außerdem spielte er 1989 den Rivalen von Dieter Hallervorden in der zehnteitligen Comedyreihe Die Didi-Show.

In einer Folge der Fernsehserie Das Erbe der Guldenburgs (ZDF 1987–1990) spielte Zander 1989 eine Nebenrolle als Reporter, im Tatort: Der Hammer spielte er 2014 eine Nebenrolle.

Im Kino

Er synchronisierte Asterix in der Neusynchronisation von Asterix der Gallier und Asterix – Sieg über Cäsar und übernahm außerdem eine kleine Synchronisationsrolle als Schmetterling im Zeichentrickfilm Das letzte Einhorn. 1997 synchronisierte Zander das Power-Tool in dem deutschen Zeichentrickfilm Die furchtlosen Vier.

In dem 2007 erschienenen deutschen Spielfilm Neues vom Wixxer spielte er eine kleine Rolle als Fred Fartwind.

Persönliches

Frank Zander ist seit 1968 verheiratet, hat einen Sohn und einen Enkel und lebt auf Ibiza sowie in einer seit 1967 von ihm gemieteten Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Berlin-Charlottenburg.

Zanders Urgroßvater war mit Heinrich Zille befreundet. Einige Zeichnungen Zilles befinden sich heute in seinem Besitz.

Markenzeichen war von Beginn der Karriere an die raue Stimme, sie ist Folge einer nicht auskurierten Mandelentzündung Anfang der 1970er Jahre.

Zander betätigt sich auch als Maler. Seine Bilder sind käuflich zu erwerben und auch in Ausstellungen zu sehen.

Soziales Engagement

Seit 1995 organisiert Zander jährlich ein Weihnachtsessen für ca. 3.000 Obdachlose und Bedürftige in Berlin im Estrel Hotel, für das er zahlreiche Unternehmen als Sponsoren gewinnen kann. Zudem bieten Prominente ihre Hilfe an, die das Weihnachtsmenü servieren, das Unterhaltungsprogramm füllen oder Geschenke verteilen. Serviert werden alljährlich insgesamt etwa 3000 Gänsekeulen, 6500 Knödel, 850 Kilogramm Rotkohl und 250 Liter Soße.