Signature Edition (Stratocaster Styled)

Stevie Wonder

Stevie Wonder (* 13. Mai 1950 als Stevland Hardaway Judkins Morris in Saginaw, Michigan) ist ein US-amerikanischer Soul- und Pop-Sänger, Komponist, Multiinstrumentalist sowie Produzent. Seine ersten Erfolge feierte er ab 1961 mit dem Motown-Label, bei dem er noch heute seine Alben veröffentlicht.

Anfang der 1970er Jahre stieg er zu einem der erfolgreichsten Unterhaltungskünstler der USA auf. Er gilt als „Erneuerer“ schwarzer Musik, deren Spielarten – Spiritual, Blues, R&B, Soul, Funk – er beherrschte und fortentwickelte. Besonders die Jahre 1971 bis 1976 mit den Alben Music of My MindTalking Book (1972), Innervisions (1973), Fulfillingness’ First Finale (1974) und Songs in the Key of Life (1976) gelten als seine künstlerisch bedeutendste Phase.

Gleichzeitig engagierte Stevie Wonder sich zunehmend politisch; mit seiner 1980 gestarteten Kampagne für Menschenrechte erreichte er, dass der Geburtstag von Martin Luther King seit 1986 ein Feiertag in den USA ist. Wonder wurde mehrfach mit den wichtigsten Preisen der Unterhaltungsindustrie wie dem Grammy, Oscar oder Golden Globe ausgezeichnet. 1989 wurde er für seine Verdienste um die Soul-Musik in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Außerdem ist er seit 2009 UN-Botschafter des Friedens.

Kindheit, Jugend und 1970er Jahre

Stevie Wonder ist das dritte von sechs Kindern der Songwriterin Lula Mae Hardaway (1930–2006), sein Vater war Calvin Judkins. Wonder kam als Frühgeburt zur Welt und wurde im Inkubator mit hohen Sauerstoffkonzentrationen beatmet. Dies führte zur Frühgeborenen-Retinopathie und letztlich zur Blindheit. Als Wonder vier Jahre alt war, zog die Familie nach Detroit, wo er im Kirchenchor sang. Mit neun Jahren beherrschte er Klavier, Mundharmonika und Schlagzeug.

1961 entdeckte ihn Ronnie White von The Miracles. Dieser verhalf ihm zu einem Vorsingtermin bei dem Motown-Chef Berry Gordy, der ihn daraufhin unter Vertrag nahm. Little Stevie Wonder nahm 1962 seine ersten Platten auf: A Tribute to Uncle Ray (mit Covertiteln von Ray Charles) und The Jazz Soul of Little Stevie. Ein erster Erfolg stellte sich 1963 mit dem Titel Fingertips, Part 2 ein, bei dem Stevie Wonder Mundharmonika spielte und sang. Der Song wurde bei einer Motor Town Revue live aufgenommen, mit dem jungen Marvin Gaye am Schlagzeug. Das dazugehörige Album The 12 Year Old Genius wurde zu Motowns erster Nummer-eins-LP. Mit 14 kam Wonder in den Stimmbruch. Er studierte zu dieser Zeit klassisches Klavier an der Michigan School for the Blind.

Mit 18 begann Wonder erstmals, in größerem Stil Einfluss auf die Kompositionen und das Arrangement seiner Musik zu nehmen: For Once in My Life (1968) und My Cherie Amour (1969) landeten als Alben und als Single-Hits weit oben in den Charts. Anfang der 1970er Jahre gehörte er zu den erfolgreichsten Musikern im Hause Motown. Er nutzte die Chance, um ein eigenes Tonstudio zu errichten, seine Tantiemen bedeutend aufzustocken und größere Kontrolle über seine Musik zu erlangen. Er gründete sein eigenes Label, Black Bull Music. Mit den Jahren entwickelte er einen eigenen Stil und beeinflusste die Soulmusik damit nachhaltig.

Von 1970 bis 1972 war Stevie Wonder mit der Sängerin und Songwriterin Syreeta Wright verheiratet. Er produzierte auch ihre ersten beiden Alben und schrieb zahlreiche Songs mit ihr (Signed, Sealed, Delivered I’m Yours, 1970; Never Dreamed You’d Leave in Summer, 1971; Come Back As A Flower, 1979). Auch Syreetas erster Top-20-Hit in Großbritannien, Your Kiss Is Sweet (1975), wurde von beiden geschrieben. Never Dreamed You’d Leave in Summer wurde von Joan Baez und Phil Collins gecovert (Album Going Back). Syreeta wirkte zudem als Backgroundsängerin bei Songs von Wonder mit.

1972 brachte Wonder das Album Talking Book heraus, das mit den Songs You Are the Sunshine of My Life und Superstition herausragende Soul- und Funknummern enthält. Superstition wird von vielen Keyboardern als Lehrstück für funkiges Clavinetspiel angesehen. Bei dem Song Lookin’ for Another Pure Love dieses Albums wurde er vom Gitarristen Jeff Beck unterstützt. Im selben Jahr erschien auch das Album Music of My Mind, das er weitgehend im Alleingang einspielte, bis auf die Gitarre im Stück Superwoman, gespielt von Buzz Feiten, und die Posaune im ersten Stück sowie den Backgroundgesang.

1973 folgte das Album Innervisions mit dem Hit Living for the City. 1974 erschien das Album Fulfillingness’ First Finale, 1976 Songs in the Key of Life, das mit den Stücken Sir DukeI WishAs und Another Star einige Hits enthält. Außerdem erschien auf diesem Album der Song Pastime Paradise, der dem Rapper Coolio 1995 als Inspiration und Samplequelle für seinen Titel Gangsta’s Paradise diente. Unterstützt wurde Wonder bei diesem Album unter anderem von dem 19-jährigen Greg Phillinganes und von Herbie Hancock an den Keyboards sowie George Benson an der Gitarre. 1979 kaufte er für zwei Millionen US-Dollar den Radiosender KJLH in Los Angeles und gründete eigens dafür die Betreiberfirma Taxi Productions.

Spätere Produktionen und Auftritte

1987 sang er zusammen mit Michael Jackson auf dessen Album Bad das Duett Just Good Friends. Seine in immer größeren Abständen erscheinenden Plattenproduktionen wurden von der Kritik als unter den Möglichkeiten des Künstlers bemängelt. Für sein 1995 erschienenes Soloalbum Conversation Peace nahm er sich acht Jahre Zeit. Dazwischen arbeitete er am Soundtrack zu Spike Lees Jungle Fever, mit dem er befreundet ist und auf dessen Hochzeit er 1992 auch spielte.

2005 erlangte er nach längerer Pause mit der Funk-Single So What the Fuss mit Prince an der Gitarre und der Gruppe En Vogue als Nebenstimme wieder größere Beachtung. Das von den Kritikern gelobte neue Album A Time 2 Love erschien im Oktober 2005. 2007 gewann Wonder zusammen mit Tony Bennett den Grammy Award für die Beste Zusammenarbeit mit Gesang – Pop für den gemeinsamen Song For Once in My Life.

2007 und 2008 ging Wonder nach zehnjähriger Pause wieder auf eine Welttournee, die ihn im Herbst 2008 auch nach Deutschland führte. Die Konzerte wurden vom Publikum und von der Kritik begeistert aufgenommen. Im Januar 2009 veröffentlichte er zur Amtseinführung des Präsidenten der Vereinigten Staaten, Barack Obama, den Song All About the Love Again. Zuvor hatte er Obama im

Wahlkampf stark unterstützt. Anfang 2009 erschien die DVD Live at Last: A Wonder Summer’s Night. Im September 2014 kündigte Stevie Wonder an, im November/Dezember 2014 auf eine mehrwöchige USA-Tournee zu gehen, deren Programm ausschließlich aus Liedern seines 1976er Album Songs in the Key of Life bestehen würde. Schon im Dezember 2013, anlässlich seines jährlichen Benefizkonzertes House Full of Toys, hatte er mit einigen Gastmusikern das komplette Album aufgeführt. Diese Tour wurde 2015 sowohl im März/April als auch im Zeitraum von September bis November innerhalb der USA und Kanadas fortgesetzt. Ein bislang einziges Europakonzert mit diesem Programm fand im Juli 2016 in London im Hyde Park statt.

Zur Weihnachtszeit 2015 sang Stevie Wonder das Lied Someday at Christmas zusammen mit der Soul-Sängerin Andra Day für einen Werbespot des US-amerikanischen Unternehmens Apple. Zum 50. Todestag von Martin Luther King am 4. April 2018 startete Stevie Wonder die Aktion #DreamStillLives. Dabei geht es Stevie Wonder darum, das Andenken an den Traum von einem Amerika ohne Rassismus wieder zu beleben. Unterstützt wird die Kampagne von 70 Prominenten wie Barack Obama, Paul McCartney, Bon Jovi und Bruce Springsteen.

Bürgerrechtliches Engagement

Zunehmend engagierte sich der Künstler in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung für die Gleichberechtigung der Afroamerikaner.

  • 1982 wurde Ebony and Ivory veröffentlicht, ein Lied von Paul McCartney, das in zahlreichen Ländern die Charts eroberte. Der Titel bedeutet eigentlich „Schwarz und Weiß“, was wiederum das friedliche Zusammenleben aller Menschen symbolisiert. Zur Verdeutlichung des Themas sang McCartney („weiß“) das Lied als Duett mit Stevie Wonder („schwarz“). Letztlich rief sich Wonder durch seine Beteiligung wieder in die Erinnerung der Popwelt und hatte eine Gelegenheit für sein bürgerrechtliches Engagement.
  • Den Oscar, den er 1984 für den Song I Just Called to Say I Love You aus dem Film Die Frau in Rot erhielt, widmete er dem Apartheids-Opfer Nelson Mandela.

Auftritte bei Ehrungen

An der Trauerfeier am 7. Juli 2009 anlässlich des Todes von Michael Jackson trat er mit einer Ansprache auf und sang seine beiden Lieder Never Dreamed You’d Leave in Summer und They Won’t Go When I Go.

Ebenso sprach Stevie Wonder auf der Trauerfeier für Whitney Houston am 19. Februar 2012 und sang dann Ribbon in the Sky; er hatte einige Textzeilen seines Liedes zu Ehren der Verstorbenen geändert.

Im Juni 2012 trat er anlässlich des diamantenen Regierungsjubiläums von Queen Elizabeth II. von England im Buckingham Palace auf.

Anlässlich des Todes von Prince (21. April 2016) fand am 13. Oktober 2016 in Saint Paul (US-Bundesstaat Minnesota) im Xcel Energy Center ein Tribute-Abend zu Ehren des Musikers statt, an dem unter anderem auch Wonder auftrat.

Privatleben

Wonders Ehe mit Syreeta Wright wurde 1972 geschieden. Beide blieben bis zu Syreetas Tod 2004 befreundet. 2001 heiratete Wonder die Modedesignerin Karen Millard. Im Herbst 2012 gab er die Trennung von seiner Frau bekannt; die Ehe wurde im Oktober 2015 geschieden. Seit Juli 2017 ist er mit Tomeeka Robyn Bracy verheiratet.

Wonder ist Vater von neun Kindern mit sechs Frauen. Eine Tochter (* 1975) und einen Sohn (* 1977) hat er mit der Sekretärin Yolanda Simmons, einen weiteren Sohn (* 1983) zusammen mit Melody McCulley, eine weitere Tochter und einen weiteren Sohn (* 1988) von zwei nicht öffentlich genannten Müttern, zwei Söhne (* 2001, 2005) aus der Beziehung mit der Modedesignerin Kai Millard Morris und eine weitere Tochter (* 2013) mit Tomeeka Robyn Bracy. Bei einem Konzert am 9. November 2014 gab der Sänger das Alter seiner jetzigen Ehefrau Tomeeka mit fast 41 Jahren an (* 1973). 2014 kam sein neuntes Kind auf die Welt, eine Tochter; seit 2014 ist er außerdem Veganer.

Im September 2019 unterzog sich Stevie Wonder einer Nieren-Transplantation.